Ausstellung Stadtnatur
Freizeit & Erholung
Parkanlagen – Ausgleich vom Alltagsstress, Spielwiesen für jung und älter, Räume für Freizeit und Sport. Zugleich sind sie ein wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna. In vielen Parkanlagen finden sich alte Bäume, die wichtige Brutstätten für Vogelarten und Fledermäuse sein können.
Natur verbindet: Natur in der Stadt, das sind auch Räume der Begegnung, dort trifft man andere Menschen und findet soziale Kontakte. Laute und leise, schnelle und langsame, stille und nachdenkliche Menschen treffen auf rennende und juchzende Kinder… und alle freuen sich an der Natur.
Sport und Spiel im Grünen – das ist zu recht äußerst beliebt! Dabei ist Vorsicht geboten im Umgang mit der Natur, damit sie nicht leiden muss unter dem Engagement für Bewegung und Gesundheit. Wer auf Bereiche achtet, in denen sich Tiere zurückziehen können, wer auf den Wegen bleibt, wo es vorgeschrieben ist, wer Abfall in Mülleimer tut und nicht einfach fallen lässt, hat schon etwas getan für eine biologisch funktionierende Grünfläche.
Freizeit in der Natur – kann aufregend und sehr abwechselungsreich sein. Jedoch gilt besonders hier, immer schön auf den dafür ausgewiesenen Wegen bleiben. Läuft und fährt sich besser und tut der Natur – und damit uns allen – gut.
Stadtnatur – je diverser, je besser! So lautet das Fazit einer interdisziplinären Studie der TU Berlin, die Prof. Dr. Ingo Kowarik und Dr. Leonie Fischer 2018 zusammen mit ihren europäischen KollegInnen veröffentlicht haben. In fünf europäischen Städten war man sich einig, und die höchste Artenvielfalt fand die größte Zustimmung. Artenreiche Natur in Wiesen und auf Brachflächen sowie Baumscheiben (Bereich am Fuß von Stadtbäumen) mit Wildpflanzenbewuchs konnten viele, ganz unterschiedliche Menschen deutlich überzeugen und die gesamten Forschungsergebnisse verdeutlichen einen „starken Rückenwind für die Förderung von biologischer Vielfalt innerhalb von Städten“, so Dr. Leonie Fischer.“
Zur Pressemitteilung der TU Berlin
Die Studie deckt sich mit den Befragungen des Bundesamtes für Naturschutz zur Akzeptanz der Natur in der deutschen Bevölkerung. So sprachen sich in der Studie des Jahres 2015 94% der Befragten dafür aus, dass Natur möglichst in allen Teilen der Stadt zugänglich sein soll.
Jedoch gilt auch: Viel Grün, viele Kosten für die Stadt. Es wird daher in Zukunft auch darum gehen, bürgerschaftliches Engagement aktiver und mit langfristiger Verantwortung in die Betreuung der städtischen Grünräume einzubeziehen. Dort, wo dies bereits praktiziert wird, hat sich auch gezeigt, dass derart betreutes Grün viel besser vor Vandalismus und Unrat geschützt ist. Geht doch, kann man sagen!
Stadtwälder – das Ökosystem Wald ist auch in der Stadt zuhause und Stadtwälder bieten auch an heißen Tagen eine angenehme Kühle. Wälder sind wilder als Parkanlagen und es lassen sich meist zahlreiche Tiere beobachten. Besonders in den frühen Morgenstunden kann das bunte Vogelgezwitscher ein besonderes Erlebnis sein. Es gibt sogar schon einige Städte in Deutschland, die Teilbereiche ihrer Stadtwälder zu Wildnisbereichen erklärt haben: Hier greift der Mensch nicht mehr in die Entwicklung der Natur ein.
Der Stadtrand – oft bietet auch das Umland wunderschöne Naturbereiche. Weiden, Äcker, Wälder und dazwischen meist schöne Rad- und Wanderwege. So lädt auch der Stadtrand zu Ausflügen, Tierbeobachtungen, zum Baden oder einfach nur zum Durchatmen ein.
Auch im Herbst und Winter lassen sich die Stadtwälder und -ränder erkunden. Oft herrscht in dieser Jahreszeit eine besondere Ruhe, denn auch die Natur hält inne. Der Blick ist dann ein ganz anderer – durch fehlenden Blätter ergeben sich ganz andere Perspektiven!
Barrierefrei! Öffentliche Grünflächen sollen allen Menschen möglichst uneingeschränkt zugänglich und nutzbar sein. Ein wichtiger Grundsatz im Leitbild der Behindertenrechtskonvention, der an vielen Stellen bereits umgesetzt ist, aber in manchen Bereichen der Stadtnatur – wie z.B. Wäldern – auch nicht immer einfach zu realisieren ist. Hier gilt es, gesteckte Ziele Schritt für Schritt und gemeinsam umzusetzen. Als eine Hilfestellung hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit den Förderprogrammen „IKK – Barrierearme Stadt“ und „IKU – Barrierearme Stadt“ Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung aufgelegt.
Geocaching – die moderne Schnitzeljagd. Ein Smartphone sowie eine passende App genügen und los geht die Jagd nach den „Caches“. Die Apps zeigen an, wo sich Caches in der Nähe befinden und diese müssen dann gefunden werden. Für Anfänger und Profis gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, Rätsel, Tauschboxen und weitere Überraschungen. Ein Spaß für die ganze Familie! Aber: Verstecken darf man die Caches nur dort, wo die Natur nicht gestört wird!
Kleingärten sind grüne Oasen, die von ihren Eigentümern in deren Freizeit liebevoll gepflegt werden. Die Pflege ist ihnen zugleich Erholung und die Pflanzen und Tiere danken es ihnen. Durch den Nutzcharakter vieler Kleingärten finden sich hier auch viele, teils selten gewordene Obst-, Gemüse und Zierpflanzensorten. So haben auch Kleingärten eine wichtige Ausgleichsfunktion und tragen zusätzlich mit ihrem Grün zur Sauerstoffproduktion bei.
Urban Gardening ist urbane Landwitschaft in Form von städtischen Gemeinschaftsgärten wie Interkulturellen Gärten oder Nachbarschaftgärten. Nicht nur brachliegende Bereiche werden dabei bepflanzt, auch Kistengärten oder Dachterassen werden zu Kleingärten umgewandelt. Frisches Obst und Gemüse, Naturerfahrungen im Siedlungsraum, gemeinschaftliches Engagement und grünere sowie schönere Städte sind ein Resultat des Urban Gardening, das man nur unterstützen kann.
Mal mitmachen in der Freizeit – besonders in trockenen Sommern nimmt die Stadtnatur jede Hilfe gerne an. Eine Gießkanne voll Wasser kann für den Straßenbaum oder die Hecke am Vorgarten lebensrettend sein, Vögel suchen in heißen Sommern Möglichkeiten zum Trinken und vor allem im Winter nach Nahrung, viele Tiere wie z. B. der Igel brauchen im Winter einen Schutz aus Laub. Der Stadtnatur in der Freizeit helfen – eine schöne Form der Erholung!
Ganz wichtig! Es ist wunderschön in den Grünanlagen unserer Städte – und so soll es auch bleiben! Daher bitte immer allen Abfall mitnehmen und richtig entsorgen. Das geht getrennt auch zuhause, aber der Papierkorb am Wegesrand ist schon ein erster guter Ort dafür. Das schulden wir der Natur – und sie gibt es mit vielfachem Dank zurück!